Am Morgen des 25. März 2024 um 02.47 Uhr starben vier bulgarische Familien türkischer Herkunft, darunter zwei Kinder, bei einem Brandanschlag in Solingen. Die folgende Analyse und Beobachtungen wurden in überregionalen Zeitungen in der Türkei veröffentlicht.
Seit 50 Jahren steht Solingen mit seinen Gabeln und Messern im Mittelpunkt der Herzen der türkischen Familien. Mit einem Brand nach dem anderen ist Solingen zu einer tiefen Wunde in den Herzen der türkischen Familien geworden. Es handelt sich nicht um eine Messerwunde, sondern um eine Brandwunde.
Die grenzenlose Trauer führt uns heute untrennbar zusammen: Türken und Deutsche, Verwandte, Nachbarn, politisch Verantwortliche. Wir trauern um Saime Genç, Hülya Genç, Gülistan Öztürk, Hatice Genç und Gürsun İnce, fünf unschuldige Menschen, die einer heimtückischen Unmenschlichkeit zum Opfer fielen.
Mit diesen Worten wandte sich der von den Deutschtürken hoch geachtete und geschätzte Bundespräsident Richard von Weizsäcker am 3. Juni 1993 in seiner Rede in der Kölner Zentralmoschee anlässlich der Gedenkfeier für die Opfer von Solingen an die Trauergemeinde: 'Im ersten Artikel unseres Grundgesetzes heißt es: Die Würde des Menschen ist unantastbar. Die Morde in Solingen waren keine zusammenhangslosen Einzeltaten, sondern das Ergebnis eines rechtsextremen Klimas.'
Bei dem Brandanschlag in Solingen am 25. März 2024 wurde eine türkischstämmige bulgarische Familie aus dem EU-Land Bulgarien getötet. Im Zusammenhang mit dem Brandanschlag hat die deutsche Polizei am 10.04.2024 Daniel S. als Tatverdächtigen für den Mord an vier Türken durch Brandstiftung benannt.
Der 39-jährige Daniel S., der während des Mordversuchs die Naziparole 'Sieg Heil' rief, muss sich als Tatverdächtiger wegen Mordes, versuchten Mordes und besonders schwerer Brandstiftung mit Todesfolge verantworten.
In dem ausgebrannten Haus in der Grünwalder Straße 69 in Solingen hatte eine türkische Baufirma mit verdächtigen 'Aufräum- und Bauarbeiten' begonnen. In den Trümmern des Hauses wurden die Spuren der Tragödie der Brandnacht beseitigt. Ohne Zustimmung der Angehörigen und Anwälte der Opfer wurden persönliche Gegenstände, Dokumente, Geld und Gold in weißen Säcken in Container geworfen.
Ayşe (23), die in der Brandnacht mit ihrem Mann Nihat (26) und dem Baby Salih aus dem dritten Stock des Hauses 12 Meter in die Tiefe gesprungen war und sich dabei schwer verletzt hatte, gab in ihrer Aussage bei der Polizei an: 'Wir wachten durch die Schreie unserer Cousins auf, die im oberen Stockwerk gestorben waren. Wir sahen den Rauch und wussten, dass es brannte. Wir öffneten die Schlafzimmertür. Wir rutschten aus und fielen in den kleinen Flur. Es war nass.'
Der Brandanschlag in Solingen und seine rätselhaften Folgen standen auf der Tagesordnung des bulgarischen Parlaments und des Europäischen Parlaments. Der türkischstämmige bulgarische Abgeordnete Ilhan Kucuk sagte: 'Wir können nicht zulassen, dass das, was in Solingen passiert ist, im Dunkeln bleibt.'
Haben Sie schon einmal ein Kind verbrennen sehen? Der erste Brandanschlag in Solingen 1993 war ein rassistischer Einschüchterungsversuch. Der letzte Brandanschlag am 25. März 2024 war ein Massaker mit dem Ziel, die gesamte türkische Familie zu vernichten.
Wir müssen aufwachen, aufpassen und wachsam sein. Für ein friedliches und rechtsstaatliches Deutschland wünschen sich die Deutsch-Türken die beste Lösung für die Zukunft.